Ein Beitrag im K-Tipp mit der Schlagzeile «Teure Physiotherapien – zulasten der Prämienzahler» zeigt, dass wesentliche Punkte der aktuellen Gesundheitspolitik dringend geklärt werden müssen. Obwohl freiberufliche Physiotherapeuten sowie die OdPs (Organisationen der Physiotherapie) in der Grundversorgung eine immer wichtigere Rolle spielen, werden sie zum Spielball verschiedener Interessensgruppen.

Der heute zur Diskussion stehende Tarif 7311 existiert seit 1997 und wurde in seiner aktuellen Form seit 1.1.2018 durch den Bundesrat in Kraft gesetzt. Im Gegensatz zum entsprechenden ärztlichen Tarmed-Tarif wurde er jedoch nicht als Zeittarif ausgestaltet, sondern lediglich mit qualitativen Voraussetzungen auf Patientenseite versehen. Dadurch fehlten von Anfang an die genauen Anforderungen an die Verrechnung der Position 7311. Diese wurden bis heute nicht abschliessend geklärt.
Bevor dieser Mangel formell behoben wird, machen nun Krankenkassen Physiotherapeuten auf Basis allgemeiner Statistiken für die Kostensteigerung im Gesundheitswesen verantwortlich. Sie argumentieren, dass die Abrechnung des Tarifs 7311 in aller Regel nicht den Anforderungen der Wirtschaftlichkeit entspreche und daher Rückforderungen nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig seien. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass der starke Anstieg des Tarifs 7311 durchaus auch auf die demografische Entwicklung sowie auf Folgeschäden der Digitalisierung zurückzuführen ist. Auch die verstärkte Schulung der Therapeuten im Bereich der Leistungsabrechnung trägt zu dieser Entwicklung bei.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es unverantwortlich war, den Tarif 7311 ohne klare zeitliche Vorgaben einzuführen, um dann zu einem späteren Zeitpunkt die entsprechenden Beiträge unter dem Titel der «Nichtwirtschaftlichkeit» zurückzufordern.
Der Schaden, der auf diese Weise in der Berufsgruppe der Physiotherapeuten angerichtet wird, ist immens – gerade in einer Zeit, in der die Bedeutung der Physiotherapie als wichtige Säule der Grundversorgung stetig zunimmt.
Der K-Tipp-Beitrag zeigt in aller Deutlichkeit, dass es sich nicht um eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema handelt. Offensichtlich wurden wesentliche Informationen den Lesern vorenthalten (vgl. dazu die Stellungnahme des Physiozentrums). Eine solche Berichterstattung ist unseriös und vermittelt der Bevölkerung einen völlig falschen Eindruck. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Vorverurteilung, sondern um eine eigentliche Hetzkampagne, die wir in keiner Form akzeptieren können.
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